Karin Katz: Als es im Jahr 2011 in der arabischen Welt die ersten Demonstrationen gab, haben wir begonnen, Gebäude zu besetzen. Um zu zeigen: Es gibt genug freie Räume. Es war nicht legal, aber wir hatten das Wohlwollen der Nachbarn. Jedes Projekt war anders. Doch die Idee dahinter blieb gleich: Wir haben immer Künstler, Studierende und Anwohner eingeladen, um mit ihnen in einen Dialog zu kommen.

Karin hat dunkelblonde Haare, sie trägt eine Cargohose und einen Rollkragenpullover mit Norwegermuster. Aufgewachsen ist sie in einem Kibbuz. Zusammen mit Ita Hammerman, der Mitgründer des Kollektivs Ha Miffal ( 1 ) war, sortiert Karin gerade Material: Bretter, Gips, Eisenketten.

Das Kollektiv war nicht immer in der Altstadt von Jerusalem, erzählen Ita und Karin: Zuerst fand die Gruppe Unterschlupf in einem leeren Hotel, dann in einem abrissreifen Haus, im Anschluss lebten die Künstler eine Weile in Bauwagen. Das erste dauerhafte Kunstprojekt installierte die Gruppe in einem Eisenbahnwaggon. Ha Miffal ist immer im Wandel. Das ist Teil des Konzepts.

Karin Katz: Wenn ich in ein Museum gehe, verändert meine Anwesenheit die Gemälde nicht. Wir glauben, dass die Präsenz von unseren Kunden, unseren Freunden, sogar von Touristen, die sich nur hierher verirrt haben, unsere Arbeit verändert. Die Besucher beeinflussen nicht nur unsere Sichtweisen, sie werden auch Teil des Kunstwerks, das Ha Miffal selbst ist.

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When I first came to Tel Aviv, I immediately immersed myself in the flow of cultures. I was impressed by the speed at which everything changes, everything flows, and I loved the naturalness with which communities and collectives form. In a feature for the Bavarian Radio Bayerischer Rundfunk, I introduced Ha Miffal, a group of artists who live in an old villa in Jerusalem and whose work and way of life I particularly like.

( 1 )
Charakteristisch für dieses Kollektiv ist ein partizipativer Ansatz.